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Helmut Metz
Abb.1: Sternbild Dreieck mit deutlich unterschiedlicher Hintergrundhelligkeit
Abb.2: Fenster mit Gradationskurve in Adobe Photoshop 5.5, Erläuterungen siehe Text
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Bekanntlich bearbeitet man digitale Bilder mit dem PC. Für den PC ist ein Bild zunächst einmal eine Datei. Eine Datei ist eine auf dem Datenträger (Festplatte, CD, Diskette) gespeicherte Sammlung von Tausenden bis Millionen von Zahlen. Jedes Pixel eines Schwarzweißbildes ist darin eine einzelne Zahl. Diese Zahl gibt die Helligkeit des Pixels an. Normalerweise repräsentiert "0" ein schwarzes und "255" ein weißes Pixel. Dazwischen liegende Zahlen sind Grauwerte; je größer die Zahl, desto heller der Ton. Die Leistung der Bildbearbeitungssoftware besteht nun darin, diese Sammlung von Tausenden bis Millionen von Zahlen in Zeilen und Spalten zu organisieren und verwalten. Digitale Bildverarbeitung ist demnach nichts anderes als Rechnen mit den Pixelwerten eines Bildes. Dieses wissend können wir nun die folgenden Schritte der digitalen Bildverarbeitung besser verstehen.
Abb. 1 zeigt ein Foto vom Sternbild Dreieck. Deutlich erkennen wir auch den Abfall der Hintergrundhelligkeit zum Bildrand hin. Hier wollen wir nun auf digitalem Wege Hand anlegen. Dazu muss man das Dia oder den Fotoabzug natürlich zunächst einmal scannen.
Wenn wir nun die Vignettierung beseitigen wollen, so müssen wir die Helligkeitswerte des Bildes vermindern - und zwar abhängig davon wie weit ein Pixel von der Bildmitte entfernt steht. Anders gesprochen müssen wir Zahlenwerte von den Pixelwerten subtrahieren. In der digitalen Bildverarbeitung führt man solche - das ganze Bild betreffenden Rechenoperationen aus, indem man zwei oder mehr Bilder miteinander kombiniert. Auf unsere Sternfeldaufnahme bezogen heißt das: Wir erstellen uns ein Bild mit den gleichen Abmessungen wie das Original. Dieses künstliche Bild subtrahieren wir vom Original. Wie das bei Adobe Photoshop 5.5 funktioniert, ist nachfolgend gezeigt; bei anderen Programmen wie Paint Shop Pro und anderen ist die Vorgehensweise sehr ähnlich.
Mit dieser einfachen Methode können wir in allen Aufnahmen ohne großflächige helle Objekte die Vignettierung beseitigen. Zum Üben können sich interessierte Leser die Bilder unten herunterladen.
Es gibt aber auch Astrofotos, bei denen es nicht so einfach geht. Je nach Motiv unterscheiden wir drei Grundtypen:
Demnach handelt es sich beim Beispiel unseres Artikels um eine Aufnahme des Typs 1.
Für die beiden anderen Grundtypen müssen wie diese Methode modifizieren. Wie das geht, soll in einer der nächsten Ausgaben von STERNZEIT beschrieben werden.
Hier finden Sie die Bilder zum Artikel im tif-Format:
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