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Grundkurs Astronomie
Teil 1: Astronomie der alten Kulturen

Heinz Beister

Abb. 1: Stonehenge, ein prähistorisches Monument (Foto: Andrea Beer)

Der vorliegende Artikel ist Teil eines Manuskripts, das vom Autor für den Astronomie-Unterricht am Technischen Gymnasium in Friedrichshafen geschrieben wurde und einen Einblick in die Astronomie gibt. In diesem ersten Teil werden die geschichtlichen Anfänge beschrieben. Der gesamte Kurs führt über grundlegende Phänomene, praktische Beobachtungen, die Vorstellung des Sonnensystems und der Raumfahrttechnik bis hin zur Astrophysik. Die verschiedenen Teile werden in loser Folge in der sternzeit erscheinen.

Prähistorische Astronomie

Der Text ist kurzgehalten, aber in der Version für den Unterricht sind Aufgaben vorgesehen, die den Schülerinnen und Schülern zur Vertiefung dienen sollen und hier nicht aufgeführt werden.

Das wahrscheinlich bekannteste prähistorische Monument aus der Zeit des Neolithikums ist Stonehenge (Hängende Steine) in Südengland. Der gewaltige Steinkreis wurde wahrscheinlich zwischen 3000 v.Chr. und 1600 v.Chr. in drei Bauphasen errichtet. Man hat herausgefunden, dass der Steinkreis nicht nur der Beobachtung der Sommer- und Wintersonnenwende diente, sondern auch die nördlichste und südlichste Monddeklination markierte. Das riesige Monument, umgeben von einem Ringwall, diente vermutlich der kultischen Verehrung der Sonne als Lebensspenderin.

Anlagen mit ähnlicher astronomischer und kultischer Bedeutung gibt es auch in Deutschland. Die Kreisgrabenanlage von Goseck (Landkreis Weißenfels) wurde vermutlich zwischen 5000 v.Chr. und 4800 v.Chr. errichtet. Da hier Holzpfähle verwendet wurden, ist die archäologische Rekonstruktion eine schwierige Aufgabe. Aber diese Anlage hatte mit einem Durchmesser von 71 Metern ebenfalls eine beachtliche Größe. Genau wie Stonehenge diente auch sie der Bestimmung der Sonnenwenden, wie man in der Rekonstruktion anhand der Ausrichtung der Tore schlussfolgern kann. Die Abbildung 2 zeigt ein Modell der Anlage von Goseck. Vom Mittelpunkt der Anlage ließen sich die Sonnenwenden zu Beginn des 5. Jahrtausends v.Chr. exakt beobachten. Im Jahre 1999 fanden Raubgräber auf dem Mittelberg bei Nebra eine etwa 2 kg schwere Bronzeplatte von 30 cm Durchmesser, die sogenannte Himmelsscheibe von Nebra (Abb. 3) in einem Hortfund zusammen mit Schwertern, Beilen, Meißeln und Armspiralen. Im Jahre 2002 wurde der Fund von der Schweizer Polizei in Zürich sichergestellt und die Raubgräber und Hehler wurden verhaftet.

 

Titelbild Ausgabe 1/2024

Dieser Text ist eine Leseprobe. Den vollständigen Text finden Sie in

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