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Himmelsmechanik
Die Sichtbarkeit der Sterne (Teil 1)

Joachim Gripp

Joachim Gripp, Lindau b. Kiel

Während in einer klaren Nacht Hunderte von Sternen mit dem bloßen Auge beobachtet werden können, sind tagsüber bei wolkenlosem Himmel nur wenige natürliche Himmelskörper zu sehen: die Sonne und zeitweise der Mond. Unter günstigen Umständen gesellen sich noch die Venus und sehr selten mal ein heller Komet dazu.

Wir wollen uns in diesem aus mehreren Teilen bestehenden Artikel mit der Frage beschäftigen, welche Himmelskörper man wann und wo von der Erde aus nachts sehen kann. Für deren Sichtbarkeitsbedingungen sollen zu Beginn die Grundlagen erläutert werden. Als Beispiel betrachten wir dazu die Sichtbarkeit von Sirius - dem hellsten Fixstern des Himmels - im Laufe der Jahreszeiten zunächst in unseren Breiten. Danach werden einfache Methoden beschrieben, mit denen Sichtbarkeitsbedingungen von Sternen an verschiedenen Orten der Erde abgeschätzt werden können. Schließlich geht es eine auf Beobachtungs- Weltreise über alle Breitengrade, auf der wieder Sirius im Vordergrund steht. Abschließend folgt noch ein Ausflug in die Vergangenheit zu den alten Ägyptern, für die Sirius eine Gottheit sowie ein wichtiger Kalenderstern war.

Einleitung

Sirius und die Sterne des Orions zeigen sich bei uns nur zu bestimmten Jahreszeiten. Doch es gibt in unseren Breiten auch Sterne, wie zum Beispiel die des Großen Wagens, die in jeder Nacht gesehen werden können, wenn das Wetter mitspielt. Andere, wie Alpha Centauri oder die Sterne des Kreuz des Südens, sind dagegen bei uns niemals sichtbar.

Entscheidend für die Sichtbarkeit jedes Fixsterns ist seine Position am Himmel. Sie bestimmt die Zeitdauer, die ein Stern pro Tag an einem Ort auf der Erde gesehen werden kann über die Länge seines Tagbogens. Weiterhin ist durch sie das Oppositions- und Konjunktionsdatum festgelegt und damit die für die Sichtbarkeit günstigen und ungünstigen Jahreszeiten.

Natürlich spielt auch die Helligkeit eines Sternes eine bedeutende Rolle. Wir werden uns im Rahmen dieses Artikels aber auf leicht mit dem bloßen Auge erkennbare helle Sterne sowie für das Verständnis ausreichend genaue Abschätzungen beschränken.

 

Titelbild Ausgabe 2/2014

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