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Punktlandung! Huygens trifft Titan

Peter Fuchs

Der Artikel in der Zeitschrift Sternzeit

Von großem Medieninteresse begleitet landete die europäische Sonde Huygens am 14. Januar 2005 wie geplant auf dem Saturnmond Titan. Eine wissenschaftliche, technische und himmelsmechanische Meisterleistung, weiche auch durch einzelne Übertragungspannen nur unwesentlich geschmälert wird. Nachdem in Sternzeit 11/05 allgemeine Informationen zu Flug und Sonden dargelegt wurden, möchte ich in dieser Ausgabe das Geschehen rund um Abstieg, Landung und die ersten Ergebnisse darlegen.

Der Abstieg

Am 25.12.2004 trennten sich Huygens und Cassini voneinander. Da Huygens über keinerlei eigenen Antrieb verfügt, musste schon hier der Grundstein für den weiteren erfolgreichen Verlauf gelegt werden. Huygens besteht aus zwei Modulen, dem Entry Assembly Module (ENA) und dem Descent Module (DM). Während des Eintritts in die Titan-Atmosphäre umschließt das ENA das DM. Das Entry Assembly Module besteht aus einem schildförmigen Hitzeschutz (2,75 Meter Durchmesser), welcher während des Sinkfluges vorangeht, und dem sog. Back Cover, welches auf der Gegenseite des Hitzeschutzschildes liegt. Nur das Descent Module erreicht als funktionierende Einheit die Titanoberfläche.

In knapp 1300 km Höhe erreicht Huygens mit ca. 20-facher Schallgeschwindigkeit am 14.1.2005 um 10.06 Uhr Titanzeit den Rand der Titanatmosphäre (da die Datenübertragung ca. 67 Minuten dauert, bekommen wir auf der Erde das Ganze erst entsprechend später mit).

Jetzt herrschen an der Oberfläche des Hitzeschildes ca. 1500 Grad Celsius, im Inneren der Sonde aber nur maximal 50 Grad. Innerhalb von drei Minuten wird die Sonde durch die Reibung am Hitzeschild auf ca. 400 m/s abgebremst. Jetzt tritt der erste der drei unterschiedlichen Fallschirme in Aktion. Der mit einem Durchmesser von 2,59 Metern kleinste Schirm reißt den Back Cover von der Sonde weg und zieht gleichzeitig den Hauptfallschirm aus seiner Box. Dieser hat einen Durchmesser von 8,30 Meter. Er bremst die Huygens-Sonde weiter ab. All das passiert in einem Zeitraum von 4 Minuten, wobei jetzt eine Höhe von ca. 160 km erreicht wird.

 

Titelbild Ausgabe 2/2005

Dieser Text ist eine Leseprobe. Den vollständigen Text finden Sie in

Ausgabe 2 / 2005

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