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Astronomie aktuell
Die Entdeckung neuer Welten

Emil Khalisi

Logo des IYA

Emil Khalisi, Gießen

2009 - ein ganzes Jahr dem Weltall gewidmet! Das "Internationale Jahr der Astronomie" ist eine Bestrebung seitens der IAU (International Astronomical Union) und der UNESCO, die Erdenbürger auf ihren Platz im Universum hinzuweisen. "The Universe, Yours to Discover". Haben Sie schon Ihren Platz darin entdeckt?

Jeder Astronom weiß über die Randstellung der Erde im Kosmos: Ein zerbrechliches Stück Gestein kreist in einem unbedeutenden Planetensystem um einen durchschnittlichen G-Stern am Rande einer mäßig großen Galaxie weit abseits eines Galaxienhaufens. Es ist ein kümmerlicher Platz.

Doch es kommt noch schlimmer:
Auf diesem unscheinbaren Staubkorn im Universum leben noch 6,3 Milliarden weitere Kreaturen, die sich chemisch unwesentlich von einander unterscheiden. Die Kontaktsphäre des einzelnen mit seinen Artgenossen ist winzig. Innerhalb dieser kleinen Welt entstehen dazu noch so viele Konflikte, dass jeder um "seinen" Platz im Universum kämpft. Macht es da noch einen Sinn, die Weiten des Alls entdecken zu wollen?

Die Anfänge des International Year of Astronomy (IYA) gehen in das Jahr 2003 zurück, als die Generalversammlung der IAU in Sydney den Vorschlag unterbreitete, die 400 jährige Erfindung des Teleskops zu einem weltweiten und offiziell anerkannten Event zu machen. Die Vorbereitungen dazu liefen auf höchster Ebene, und am 20. Dezember 2007 verkündete die UN, dass das Jahr 2009 tatsächlich im Zeichen der Astronomie stehen soll.

Das ist zunächst nichts Ungewöhnliches, denn immer häufiger werden gewisse Aspekte mit einer Jahresbenennung geehrt. Es gab das Einsteinjahr und das Jahr der Mathematik; es werden Kulturhauptstädte bestimmt; der Zaunkönig wird zum Vogel des Jahres ernannt oder die Bach-Nelkenwurz zur Orchidee des Jahres. Und nun das Jahr der Astronomie...
Wen in diesem Universum interessiert das?!

Die Erfindung des Teleskops markiert einen Wendepunkt in der Menschheitsgeschichte. Mit seiner Hilfe entdeckte man nicht bloß neue Welten am Himmel, sondern auch eine neue Welt um sich herum. Man brach mit den Traditionen, dem politischen System, der wissenschaftlichen Lehre, ja, die Gesellschaft durchlebte eine Revolution in ihrer Entwicklung. Dadurch, dass sich das Bild vom Universum veränderte, änderte sich die Einstellung zu ihm.

 

Titelbild Ausgabe 1/2009

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Ausgabe 1 / 2009

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